Vier Kerzen brannten am Adventskranz. Es war still, so still, dass man hörte, wie die Kerzen zu reden begannen. Die erste Kerze seufzte und sagte: „Ich heisse Frieden. Mein Licht leuchtet, aber die Menschen halten keinen Frieden, sie wollen mich nicht.“ Ihr Licht wurde immer kleiner und verlosch schließlich ganz.
Die zweite Kerze flackerte und sagt: „Ich heisse Glauben, aber ich bin überflüssig. Die Menschen wollen von Gott nichts mehr wissen. Es hat keinen Sinn mehr, dass ich brenne.“ Ein Luftzug wehte durch den Raum und die Kerze war aus.
Leise und traurig meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort: „Ich heisse Liebe. Ich habe keine Kraft mehr zu brennen. Die Menschen stellen mich an die Seite. Sie sehen nur sich selbst und nicht die anderen, die sie lieb haben sollen.“ Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht.
Da kam ein Kind in den Raum. Es schaute die Kerzen an und sagte: „Aber, aber, ihr sollt doch brennen und nicht aus sein!“ Und fast fing es an zu weinen.
Da meldete sich auch die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: „Hab keine Angst! So lange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden. Ich heisse Hoffnung.“ Mit einem Streichholz nahm das Kind Licht von dieser Kerze und zündete die anderen Lichter wieder an.
Die Hirten sind schon tief eingeschlafen in den Sandsteinbergen bei ihren Schafen. Hell erleuchtet wird auf einmal die Nacht, als hätte man tausend Laternen entfacht.
Die Hirten glauben ihren Augen nicht zu trauen, als sie ins Antlitz eines Himmelsboten schauen. Geblendet fallen sie auf die Erde nieder, der Schrecken fährt ihnen in alle Glieder.
Voll Güte der Engel zu ihnen spricht: Ich bekunde Euch Freude, Frieden und Licht. Ihr sollt den Heiland der Welt erleben und Euch sogleich nach Bethlehem begeben.
In einem Stall werdet ihr den Messias finden, er wird Euch erlösen und alle Völker verbinden. Die Hirten sind erschüttert und sehr verwirrt. Hat sich der Engel auch bestimmt nicht geirrt?
Dennoch sind sie zum Aufbruch bereit, der Weg zum Kind ist beschwerlich und weit. Schnell wollen sie nach Bethlehem eilen, es gibt für sie keine Rast, kein Verweilen.
In einem ärmlichen Stall endet die Reise, sie treten an die Krippe, zaghaft und leise. Das Christkind liegt auf Stroh, in Windeln gehüllt, der Raum ist von himmlischen Melodien erfüllt.
Dies alles können die Hirten nicht verstehen, doch sie fühlen: Wunderbares ist hier geschehen! Eine große Gnade durfte ihnen widerfahren nach all den kargen schweren Jahren.
Schon in der heiligen Schrift ist nachzulesen: Die Hirten sind an der Krippe die Ersten gewesen. So offenbart sich Gottes Liebe und Herrlichkeit für alle Geschöpfe auf Erden, weit und breit.
Liebe Hanne-Fans,
wir wünschen Euch, Euren Familien und Angehörigen von Herzen ruhige und besinnliche Weihnachten und einen guten Start ins Jahr 2009.